Die steigende Nachfrage nach sinnstiftender Arbeit fördert das Interesse an werteorientierter Führung in der Praxis und Forschung. Bisher wurde wenig untersucht, wie potenzielle Mitarbeitende CEO-Aktivismus zu politischen Themen bei ihrer Arbeitgeberwahl berücksichtigen. Diese Studie beleuchtet, wie Arbeitssuchende CEO-Aktivismus als Signal authentischer Führung interpretieren.
Kurzimpuls
Drei Experimente und eine Umfrage legen nahe, dass CEO-Aktivismus zu Themen wie Migrations- oder Abtreibungspolitik ein effektives Signal für authentische Führung sein und so die Arbeitgeberattraktivität des Unternehmens steigern kann. Allerdings schmälern unvereinbare politische Werte von Arbeitssuchenden sowie Aktivismus aus externem Druck statt moralischer Überzeugung diese Wirkung. Zugleich birgt CEO-Aktivismus Risiken wie etwa eine Verringerung der politischen Diversität des verfügbaren Talentpools: Trotz des positiven Effekts entlang der Wahrnehmung des CEOs als authentisch, schreckt er im Durchschnitt politisch andersdenkende Arbeitssuchende ab.
Theoretischer Rahmen: CEO-Aktivismus als Signal für Authentizität
CEO-Aktivismus bezeichnet die öffentliche Positionierung von CEOs zu kontroversen politischen Themen und gilt als potenziell riskantes, aber auch glaubwürdiges Signal für authentische Führung. Diese Positionierung kann die Arbeitgeberattraktivität in dem Maße erhöhen, wie sie als authentischer Ausdruck persönlicher Überzeugungen wahrgenommen wird.
Empirische Evidenz: CEO-Aktivismus kann die Arbeitgebermarke stärken – aber nicht uneingeschränkt
Daten aus Experimenten und Umfragen zeigen, dass CEO-Aktivismus die wahrgenommene Authentizität des CEOs und damit die Arbeitgeberattraktivität fördert. Dies gilt besonders, wenn der Aktivismus aus persönlichen Überzeugungen resultiert und politisch mit den Ansichten der Arbeitssuchenden übereinstimmt. Politische Inkongruenz oder Aktivismus aufgrund von externem Druck mindern jedoch diese positive Wirkung.
Praktische Implikationen: Risiken und Chancen für die Arbeitgebermarke
Unternehmen können von CEO-Aktivismus in dem Maße profitieren, in dem er authentische Führung signalisiert. Jedoch kann dieser Aktivismus politisch anders denkende Talente abschrecken, was den Talentpool verengt. CEO-Aktivismus birgt somit sowohl Chancen als auch Risiken für die Rekrutierungspolitik eines Unternehmens.
Fazit: CEO-Aktivismus – Ein zweischneidiges Schwert für Unternehmen
CEO-Aktivismus kann die Arbeitgeberattraktivität erhöhen, indem er authentische Führung signalisiert. Doch die Wirkung ist nicht uneingeschränkt positiv: Politisch inkongruente Arbeitssuchende könnten abgeschreckt werden, was die politische Diversität im Talentpool einschränkt. Die Authentizität des Aktivismus bleibt dabei ein zentraler Faktor für die Bewertung der Auswirkungen auf das Unternehmen.
Zur Langfassung
CEO-Aktivismus als Signal für authentische Führung: Wie politischer Aktivismus die Arbeitgeberattraktivität beeinflusst
Aufsatz | 9 Seiten
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