Die Agilitätsanforderungen digitaler Geschäftsmodelle stehen oft im Widerspruch zu den auf Stabilität, Repetitivität und Compliance ausgerichteten Unternehmensstrukturen, wie sie sich insbesondere in vielen mittelständischen Unternehmen finden. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung Unternehmen ungeahnte Möglichkeiten, um z.B. Prozesse zu automatisieren und erhebliche Effizienzgewinne zu erzielen. Durch strategische Digitalisierungsinitiativen können Geschäftsmodelle neu ausgerichtet und von bis dato unbekannten Skalierungseffekten profitieren.
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass Digitalisierungsprojekte oft die versprochenen Vorteile nicht realisieren, insbesondere im Mittelstand.
Wesentliche Hürden auf dem Weg zu einem datengetriebenen Unternehmen sind gerade für mittelständische Unternehmen unklare oder nicht definierte Use-Cases, eine mangelhafte Datenkultur und eine problematische Dateninfrastruktur. Unternehmen, die Digitalisierungsinitiativen erfolgreich umsetzen wollen und von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren möchten, müssen sich jeder einzelnen dieser Herausforderungen stellen.
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Digitalisierung im Mittelstand: Hürden überwinden, Potenziale nutzen
Debattenbeitrag | 7 Seiten
These 1: Digitalisierung verlangt Fokus – Kundenfokus oder ein anderes, fest definiertes Optimierungsziel
Die effektive Umsetzung von Digitalisierungsprojekten erfordert einen klaren Fokus, der sich in verschiedenen Schlüsselelementen einer Digitalisierungsstrategie manifestiert. Diese Elemente umfassen die gezielte Zuweisung von Ressourcen, die strategische Ausrichtung auf die Geschäftsziele, die Kundenorientierung, die Messbarkeit und Bewertung des Fortschritts sowie die Konzentration von Maßnahmen. Ein klar definierter Fokus ermöglicht es Organisationen, ihre Ressourcen effizient einzusetzen, den Kundenwert zu steigern und den Erfolg ihrer Digitalisierungsbemühungen zu überwachen und anzupassen.
These 2: Um erfolgreich mit Daten zu digitalisieren, muss im Unternehmen auf allen Ebenen eine Datensprachfähigkeit bestehen
Die digitale Transformation erfordert fundierte Entscheidungen und einen klaren Fokus, doch viele Führungskräfte leiden unter mangelnder Datenkompetenz. Ohne die Fähigkeit, Daten effektiv zu nutzen, bleibt das „Öl des 21. Jahrhunderts“ ungenutzt.
Information is the oil of the 21st century, and analytics is the combustion engine.
Unternehmen müssen ihre Führungskräfte in Datenkompetenz schulen, eine datengesteuerte Kultur fördern und die Vorbildfunktion der Führungsebene betonen, um erfolgreiche digitale Transformation zu gewährleisten. Fehlende Datenkompetenz kann die Effektivität des Wandels beeinträchtigen und das Engagement mindern.
These 3: Der Erfolg von Digitalisierungsinitiativen in einer Organisation ist abhängig von der Daten- und Informationsqualität
Die Qualität von Daten und Informationen bildet die Basis für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie in Unternehmen. Probleme in Bezug auf Datenqualität werden oft spät erkannt, daher wird eine proaktive Herangehensweise immer wichtiger. Eine solide Data-Governance-Strategie, die klare Verantwortlichkeiten und Prozesse festlegt, ist entscheidend. Zudem müssen Daten nach ihrer Relevanz gefiltert werden, um die Ausrichtung auf übergeordnete Geschäftsziele sicherzustellen und Kosten zu minimieren. Die Kompetenz von Führungskräften ist dabei mitentscheidend für den Erfolg der digitalen Transformation.