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Portrait

Sönke Albers feiert am 16. Februar 2023 seinen 75. Geburtstag

| 5 Min. Lesezeit

Bernd Skiera

Lehrstuhl für Electronic Commerce | Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Sönke Albers studierte nach dem Abitur Betriebswirtschaftslehre an der Uni­versität Hamburg. Dort wurde er auch 1977 promoviert. Seine Habili­tations­schrift zum Thema „Entscheidungshilfen im Persönlichen Verkauf“ wurde im Juni 1982 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ange­nommen und war wesentlich von einem einjährigen Forschungsaufenthalt an der Stanford University geprägt.

Prof. Dr. Dr. h.c. Sönke Albers (*16.02.1948)

„„Wir brauchen eine starke Betriebswirtschaftslehre“

aus: „Erfolgsfaktor Betriebswirtschaftslehre: Was sie leistet und warum wir sie brauchen“ von Burkhardt Schwenker, Sönke Albers, Wolfgang Ballwieser, Tobias Raffel und Barbara E. Weißenberger, München 2021.

1984 hat er den Ruf der Wissenschaftlichen Hochschule für Unter­nehmens­führung Koblenz (WHU) angenommen. Deren Entwicklung und wissenschaftliche Ausrichtung prägte er auch als Rektor maßgeblich. 1986 folgte er einem Ruf an die Universität Lüneburg und kehrte 1990 an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zurück. 2010 nahm er dann die Herausforderung an, als Forschungsdekan in Hamburg an die neu gegrün­dete, private Kühne Logistics University zu wechseln. Dort hat er bis 2022 tätig eine beeindruckend wissenschaftlich ausgerichtete Fakultät aufge­baut, die eine Brücke zwischen Theorie und Praxis schlägt und Studie­rende auf eine erfolgreiche Karriere in einer nachhaltigen Logistik-Bran­che vorbereiten.

Sönke Albers kann zu Recht als einer der großen Visionäre der deutschen Betriebswirtschaftslehre bezeichnet werden. Geprägt durch seinen Habi­litationsbetreuer, Klaus Brockhoff, erkannte er sehr früh die Vorteile em­pirischen Arbeitens und auch, dass sich die deutsche Betriebswirtschafts­lehre viel stärker international ausrichten sollte. Damit verbunden war die Herausforderung, sich der Kritik der Gutachter internationaler Fachzeit­schriften zu stellen. Diese Kritikfähigkeit erwartete er auch von seinen Doktoranden. Die „Alberschen Iterationen“, die ihre Forschungsarbeiten durch­laufen durften, waren gefürchtet, aber auch geprägt von seinem un­ersättlichen Willen, sich sachlich und intensiv mit der Forschung aus­ein­ander­zusetzen. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass heute 12 seiner Doktoranden Professoren an Universitäten und 7 an Fachhoch­schulen sind.

Seit nunmehr 20 Jahren trifft sich die akademische Familie Albers, also er, seine Doktorand:innen und deren Doktorand:innen, jedes Jahr Ende September zur sogenannten SALTY–Konferenz (Sönke Albers Lehrstuhl Team), mit fast 100 Teilnehmenden. Kritikfähigkeit ist dort von den Vortra­genden gefordert, aber eine der besten Vorbereitungen für eine soge­nannte „A+ Publikation“, die auch in schöner Regelmäßigkeit entsteht. Sönke Albers und alle seine Schüler:innen setzen sich bei diesen Vorträgen hart, aber stets sachlich mit den Forschungsideen auseinander und schaf­fen damit eine außerordentlich fruchtbare Forschungskultur.

Sönke Albers kann zu Recht als einer der großen Visionäre der deutschen Betriebswirtschaftslehre bezeichnet werden. Bernd Skiera

Sönke Albers hat auch visionär gesehen, dass private Hochschulen praxis­orientiert ausgerichtet, aber dennoch forschungsorientiert arbeiten soll­ten. War er an der WHU zwar früh, aber vergleichsweise kurz Rektor, so hat er vor allem an der privaten Kühne Logistics University als Forschungs­dekan dafür gesorgt, dass dort hervorragende Wissenschaftler:innen in ei­nem „US-Business School“-ähnlichen Umfeld arbeiten, ein ambitioniertes Ph.D.-Programm implementiert wurde, finanziell solide gearbeitet und die Internationalität durch ein komplett englischsprachiges Programm geför­dert wird.

Sönke Albers war 2009 auch Visionär bei der Gründung der wissenschaft­lichen Zeitschrift „Business Research“ (BuR), die als deutsche Zeitschrift komplett englischsprachig und als „open access“ verfügbar war, und aus der 2021 gemeinsam mit Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirt­schaftliche Forschung (ZfbF) und Schmalenbach Business Review (SBR) die neue open access-Zeitschrift „Schmalenbach Journal of Business Re­search“ (SBUR) hervorgegangen ist.

Stets hat sich Sönke Albers in die wissenschaftliche Gemeinschaft einge­bracht und dort zahlreiche Ämter bekleidet, u.a. als Vorsitzender des Ver­bands der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer für Betriebswirt­schaft e.V. (VHB), im Executive Committee der European Marketing Academy (EMAC) und als Mitherausgeber der ZfbF und der SBR. Seine her­ausragenden Forschungsleistungen wurden u.a. durch Auszeichnungen wie den „EMAC Distinguished Marketing Scholar Award“, den „2020 Lifetime Achievement Award der American Marketing Association Selling & Sales Management Special Interest Group“, die Ehrenmitgliedschaft im VHB, die Aufnahme in die Akademie der Wissenschaften in Hamburg und die Ehrendoktorwürde der Goethe-Universität Frankfurt gewürdigt.

Darüber hinaus hat er stets den Kontakt zur Unternehmenspraxis gesucht und dadurch beeindruckende Datensätze für seine empirischen For­schungsarbeiten erhalten. Ein besonders schöner Beleg für seine erfolg­reiche Zusammenarbeit mit der Unternehmenspraxis ist die Auszeichnung mit dem „Practice Price der INFORMS Society for Marketing Science des Marketing Science Institute“, die er gemeinsam mit Marc Fischer erhielt. In diesem Projekt entwickelte er erfolgreich eine neue Heuristik für die Budget­allokation bei Bayer mit einem Gewinnverbesserungspotenzial von fast einer halben Milliarde Euro.

Trotz dieser beeindruckenden Lebensleistung ist Sönke Albers immer bo­denständig, bescheiden und sachlich geblieben. Das ist sicher ein Grund dafür, dass seine Schüler:innen sehr gerne zur jährlichen SALTY-Tagung kommen, immer noch einen guten Kontakt zu ihm haben, seinen Rat schät­zen und viele seiner Tugenden, wie z.B. die „Alberschen Iterationen“, über­nommen haben.

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